Flughafen ZürichFlüge während Nachtsperre steigen rapid – Bevölkerung leidet
Der Kanton Zürich hat am Donnerstag den Flughafenbericht 2023 veröffentlicht. Aufgrund der Zunahme von Flugbewegungen stieg auch die Zahl von Lärmgeplagten.
Darum gehts
Am Flughafen Zürich gilt eine siebenstündige Nachtflugsperre von 23 bis sechs Uhr.
Im vergangenen Jahr wurden 2142 Flüge zwischen 23 und 23.30 Uhr gezählt. Für die Zeit nach 23.30 Uhr wurde 204 Flügen eine Einzelbewilligung erteilt.
Darunter fanden sich 39 Ambulanzflüge (2021: 22), drei Vermessungsflüge (2021: drei) und 162 Linien- oder Charterflüge (2021: 46).
Das Amt für Mobilität meldete dem BAZL davon vier Flüge als mögliche Verstösse gegen die Nachtflugordnung.
Letztes Jahr wurden insgesamt 216’585 Flugbewegungen registriert. Gemäss Flughafengesetz sind erst ab 320’000 Flugbewegungen pro Jahr Beschränkungen zu prüfen.
Am Flughafen Zürich gilt zwischen 23 und sechs Uhr eine siebenstündige Nachtflugsperre. Verspätete Flüge können allerdings ohne besondere Bewilligung bis 23.30 Uhr abgewickelt werden. Im vergangenen Jahr geschah dies bei 2142 Flügen, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Flughafenbericht 2023 des Kantons Zürich zu entnehmen ist. Dies entspricht fast dem Vierfachen des Vorjahres. Für die Zeit nach 23.30 Uhr wurde 204 Grossflugzeugen und 22 Kleinluftfahrzeugen eine Einzelbewilligung erteilt. 2021 waren es noch deren 71.

Das sorgte in den umliegenden Flughafengemeinden nicht nur für Freude: Die Anzahl der vom Fluglärm stark belästigten und gestörten Personen stieg laut Berechnungen der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) stark an. Gemäss dem sogenannten Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) fühlten sich jeweils 26’593 Personen tagsüber stark durch Fluglärm belästigt, 16’855 Personen fühlen sich durch den Fluglärm im Schlaf «stark gestört» – dreimal mehr als noch letztes Jahr.
Der Anstieg ist laut dem Bericht einerseits mit der Zunahme der Flugbewegungen durch die Erholung von der Pandemie zu begründen und anderseits mit den Verspätungen im internationalen Flugnetz, die oft nicht mehr rechtzeitig aufgeholt werden konnten. Eine zunehmend positive Wirkung entfalteten jedoch die passiven Schallschutzmassnahmen.

Der ZFI-Monitoringwert 2022 hat mit 43’448 Personen den Richtwert von 47’000 um bloss 3600 Personen unterschritten. Gemäss dem Flughafengesetz müssen die Behörden des Kantons Zürich darauf hinwirken, dass der ZFI-Richtwert nicht überschritten wird. «Sie ergreifen rechtzeitig die in ihrer
Kompetenz stehenden Massnahmen und nehmen Einfluss auf die Flughafenbetreiberin und
den Bund», heisst es im Bericht.
Aufgrund der Entwicklung im Jahr 2022 will der Kanton deshalb über die Bücher: Das Massnahmenkonzept soll innerhalb der ZFI-Expertengruppe überprüft und für das kommende Berichtsjahr nachgeführt werden. Eine wichtige Rolle spiele dabei das aus dem Flughafenfonds finanzierte Förderprogramm «Wohnqualität Flughafenregion». Ziel des Programms sei es, bei der Sanierung und Erneuerung von Wohnbauten Massnahmen für einen hochwertigen Schallschutz zu fördern.
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